Geburtshaus
Geburtsthaus von
Ernst Moritz Arndt
(26.12.1769 - 29.01.1860)
in Groß Schoritz
südlich von Garz

Heimweh nach Rügen



( Ernst Moritz Arndt 1842 )


O Land der dunkeln Haine,
O Glanz der blauen See,
O Eiland, das ich meine,
Wie tut`s nach dir mir weh!

Nach Fluchten und nach Zügen
Weit über Land und Meer,
Mein trautes Ländchen Rügen,
Wie mahnst du mich so sehr!

O wie, mit goldnen Säumen
Die Flügel rings umwebt,
Mit Märchen und mit Träumen
Erinnerung zu mir schwebt!
Sie hebt von grauen Jahren
Den dunkeln Schleier auf,
Von Wiegen und von Bahren,
und Tränen fallen drauf.

O Eiland grüner Küsten!
O bunter Himmelschein!
Wie schlief an deinen Brüsten
Der Knabe selig ein!
Die Wiegenlieder sangen
Die Wellen aus der See,
Und Engelharfen klangen
Hernieder aus der Höh`.

Und deine Heldenmäler
Mit moosgewohnem Kleid,
Was künden sie, Erzähler
aus tapfrer Väter zeit,
Von edler Tode Ehren
Auf flücht`gem Segelroß,
Von Schwertern und von Speeren
Und Schildesklang und -stoß?

So locken deine Minnen
Mit längst verklungnem Glück
Den grauen Träumer hinnen
In alter Lust zurück

O heißes Herzensehnen!
O goldner Tage Schein,
Von Liebe reich und Tränen!
Schon liegt mein Grab am Rhein.

Fern, fern vom heimatlande
Liegt Haus und Grab am Rhein,
Nie werd` an deinem Strande
Ich wieder Pilger sein.
Drum grüß`ich aus der Ferne
Dich, Eiland lieb und grün:
Sollst unterm besten Sterne
Des Himmels ewig blühn!


Der Himmel
Landschaft bei Groß Schoritz
Hügelgrab "Der Himmel"